Eine neue verwaltungsinterne Prognose der Stadt Oldenburg weist aus, dass Oldenburg bis in das Jahr 2031 einen Bevölkerungszuwachs auf dann ca. 179.000 Einwohner verzeichnen wird. Das Wachstum wird bis 2026 deutlich und danach bis 2031 langsamer ausfallen. Nach einer Analyse der Bertelsmann Stiftung speist sich dieses Wachstum allein aus dem positiven Zuwanderungssaldo, d.h. mehr Menschen ziehen nach Oldenburg als von Oldenburg weg. Dieser Saldo ist so groß, dass er den negativen Geburtensaldo – es sterben mehr Menschen in Oldenburg, als geboren werden – mehr als ausgleicht.
Was macht nun Oldenburg so attraktiv, dass mehr Menschen herziehen als wegziehen? Dies liegt sicher zu einem nicht unerheblichen Teil an der wachsenden Universität und den immer wieder neu hinzukommenden Studenten. Diese aber müssen nach ihrem Abschluss auch in Oldenburg gehalten werden.
Da wiederum greift das generell gute Wirtschaftsklima. In einer Standortumfrage der IHK aus dem Jahr 2016, in der sich 1300 Betriebe in Oldenburg und dem Oldenburger Land beteiligt haben, erhielt Oldenburg im Schnitt die Schulnote 2,1. Gründe sind die attraktive Innenstadt, die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, das kulturelle Angebot, die Sicherheit und Familienfreundlichkeit. Die allgemeine Lebensqualität ist hoch und das Verkehrsnetz gut ausgebaut, um für die Betriebe Nähe zu Kunden und Absatzmärkten sicher zu stellen. Handlungsbedarf sehen die Unternehmen bei der Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften, der Bereitstellung von Grundstücken und bezahlbarem Wohnraum und dem Breitbandnetz.
In Sachen Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum ist noch immer kein Allheilmittel gefunden. Dies deutet darauf hin, dass die Mieten und Kaufpreise auch zukünftig noch keine Entlastung erfahren auch wenn in einigen Marktsegmenten die Vermarktungszeiten länger werden und die Anzahl der Besichtigungen rückläufig ist. Für die Entwicklungen am Immobilienmarkt sind jedoch nicht nur die Bevölkerungsentwicklungen von Bedeutung sondern viele weitere Faktoren – allen voran die Zinsentwicklung – beeinflussen das Auf und Ab. So bleibt am Ende die Frage: Quo vadis?